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Häufig gestellte Fragen - zahnmedizinische Erste Hilfe - was tun wenn...?

Was kostet mich die Behandlung?

Die Antwort ist: es kommt darauf an. Die Kosten für eine zahnärztliche Behandlung sind sehr individuell. 

Das Wirtschaftlichkeitsgebot der gesetzlichen Versicherung verlangt, dass medizinische Leistungen ausreichend und wirtschaftlich sein müssen. 


In der Regel bedeutet dies, dass in einem überwiegenden Teil der Fälle eine Behandlung auf hohem Qualitätsniveau unter Anwendung moderner Verfahren nicht ohne Zusatzversicherung oder privater Zuzahlung erfolgen kann. 

Gemeinsam mit Ihnen werden wir die beste Behandlungsstrategie für Sie und Ihre Familie zu finden. 

Zahn ausgeschlagen

Sofern bleibende Zähne im Ganzen verlorengehen, ist unter bestimmten Umständen eine Repositionierung des Zahnes im Kieferknochen möglich und auch empfehlenswert. Ausgefallene Milchzähne sollen nach der überwiegenden Ansicht in der Literatur nicht wiedereingesetzt werden. Der dauerhafte Erfolg des Wiedereinsetzens eines Zahnes hängt entscheidend von der Verweildauer des Zahnes außerhalb des Mundes und vom Transportmedium statt. Der Zahn sollte so schnell wie möglich wieder in das Zahnfach gesetzt werden. Es wird dringend geraten dies nur durch einen Zahnarzt durchführen zu lassen, da eine adäquate Reinigung und exakte Repositionierung des Zahnes nur durch diesen möglich sind. Das ideale Transportmedium stellt eine Zahnrettungsbox dar. Diese ist in den meisten Schulen vorhanden – ansonsten leider eher selten. Ansonsten ist das Mittel der Wahl die Lagerung in gekühlter H-Milch. Ungünstiger ist die Lagerung in einer sterilen Kochsalzlösung, aber immer noch besser als in normalem Leitungswasser. Ebenso ungeeignet ist die Aufbewahrung im Mund, da hier zahlreiche Bakterien vorhanden sind. Zudem besteht eine Verschluckungs- und Aspirationsgefahr. In jedem Fall vermieden werden muss die Lagerung in trockenen Medien, insbesondere Taschentüchern. Dies führt fast immer zu einer unwiderruflichen Zerstörung der wichtigen Zahnwurzelhaut. Der Zahn sollte zudem nicht an der Wurzel angefasst werden, sondern oben, an seiner Krone. 

Bitte beachten Sie, dass Schläge ins Gesicht, die zum Verlust oder der Fraktur eines Zahnes führen, häufig nicht nur durch eine Zahnbeteiligung gekennzeichnet sind. Es können Knochenfrakturen und Weichteilsverletzungen vorliegen, die Sie weder spüren noch sehen. Bei größeren Verletzungen im Gesichtsbereich wenden Sie sich bitte direkt an die mund-, kiefer-, gesichtschirurgische Abteilung einer Klinik.

Kälteempfindlichkeit eines Zahnes

Diese hat häufig mehrere Ursachen. Es kann sich sowohl um eine Karies als auch eine undichte Füllung handeln. Hier muss ein Zahnarzt aufgesucht werden. Vermeiden Sie bis dahin die Reizung des Zahnes. Manchmal sind die Zähne auch nach der Versorgung mit einer neuen Füllung oder Krone kälteempfindlich. Dies kann normal sein – allerdings sollte die Empfindlichkeit in diesen Fällen nicht zunehmen, sondern tendenziell abnehmen. Eine weitere Ursache sind freiliegende Zahnhälse. In starken Fällen empfiehlt sich bis zur Behandlung durch einen Zahnarzt die Abdeckung der betroffenen Zahnhälse mit einem zuckerfreien Kaugummi. Häufig führt auch die Überbelastung einzelner Zähne zu deren Empfindlichkeit. Bitte vermeiden Sie das meist stressbedingte Aufeinanderpressen der Zähne, das Kauen auf Zunge, Wange oder anderen Gegenständen wie z.B. Bleistiften. Sie sollten mit Ihren Zähnen außer bei der Nahrungsaufnahme nicht „arbeiten“. Im Ruhezustand sollten die Lippen zwar geschlossen, die Zahnreihe aber leicht geöffnet sein. Fehlerhafte Gewohnheiten können meist nur durch eine Therapie mit einer Kunststoffschiene behoben werden.

Wärmeempfindlichkeit eines Zahnes

Hierbei handelt es sich meist um eine Nerventzündung des Zahnes. Typisches Symptom ist auch die kurzzeitige Linderung bei Spülung mit kaltem Wasser. Vermeiden Sie Wärmezufuhr. Es muss in diesen Fällen ein Zahnarzt aufgesucht werden, auch wenn die Schmerzen plötzlich komplett zurückgehen. Ursache ist hier meist das endgültige „Absterben“ des Zahnnerves. Zwar verschwinden dann die Schmerzen, der Schein trügt aber, da es innerhalb von Tagen und Wochen, kurzfristig zu einer starken Vereiterung des Zahnes kommen kann. Das Mittel der Wahl bei einer starken Nerventzündung ist die Einleitung einer Wurzelbehandlung.

Füllung herausgefallen oder ein Stück Zahn abgebrochen

Füllungen können manchmal einfach so herausfallen. Häufig ist die Ursache aber auch eine sich unter der Füllung entwickelnde Karies. Der Zahn ist in beiden Fällen meist empfindlich, insbesondere auf Kaltes und Süßes. Um eine Reizung und Entzündung des Zahnnervs zu vermeiden, sollte der Zahn möglichst bald wieder versorgt werden. Bis dahin sollte eine Reizung des Zahnes vermieden werden, ebenso das Kauen von harten Speisen, da Zähne, die eine größere Füllung verloren haben häufig frakturgefährdet sind. Um die Empfindlichkeit des Zahnes bis zur Neuversorgung zu minimieren, empfiehlt sich der Verschluss des „Loches“ mit einem zuckerfreien Kaugummi.

Berührungsempfindlichkeit eines Zahnes

In diesen Fällen ist meist die Wurzel des Zahnes entzündet. Hier sollte nicht gewartet werden, da diese Entzündung innerhalb kurzer Zeit zu massiven Schwellungen führen kann. Bitte vermeiden Sie körperliche Anstrengungen und Sonnenexposition sowie den Genuss anregender Mittel (wie Kaffee, Tee, Cola, etc.). Der schmerzende Zahn sollte eher gekühlt werden.

Zahnfleischbluten

Sofern keine stärkere Blutung vorliegt, wie oben beschrieben, oder zusätzliche andere Symptome, handelt es sich dabei in der Regel nicht um einen Notfall. Zahnfleischbluten wird häufig durch den Wechsel einer Zahnbürste verursacht, das „Ausrutschen“ mit dieser und den Fehlgebrauch von Zahnseide. Ursache ist häufig auch das Vorliegen einer Parodontose (Zahnfleischentzündung) oder die Verletzung mit Zahnstochern oder Nahrungsgegenständen. Eine sorgfältige Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und einem Mundwasser sind wichtig, um die Zahl der Bakterien gering zu halten und eine Infektion zu verhindern.

Eine dicke Backe...

...ist in aller Regel auf eine akute und bakterielle Infektion zurückzuführen. In diesen Fällen muss auf jeden Fall eine weitere Ausbreitung der Infektion in die Weichteile vermieden werden. Sofern die dicke Backe mit Fieber oder Übelkeit einhergeht, muss der Zahnarzt umgehend aufgesucht werden. Bitte beachten Sie, dass eine dicke Backe in fast keinem Fall von alleine zurückgeht. Unterstützende Maßnahmen sind feucht-kalte Umschläge sowie die Vermeidung körperlicher Anstrengungen und Wärmezufuhr (keine Sonnenexposition). Eine dicke Backe kann aber auch andere Ursachen haben, z. B. Muskelverspannung, Entzündung einer Speicheldrüse, etc. Bitte suchen Sie zur Abklärung einen Zahnarzt auf.

Anhaltende Blutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff

Nicht zu stoppende Blutungen bedürfen immer einer zahnärztlichen Intervention. Sofern eine Wunde einige Stunden nach einem zahnärztlichen Eingriff, z.B. einer Zahnextraktion, wieder zu bluten beginnt, so kann das mehrere Ursachen haben. Eine leichte und nach ca. 2-4 Stunden beginnende Blutung ist häufig auf den Abbau eines in den meisten Anästhesiemitteln (Inhalt der Betäubungsspritze) enthaltenen gefäßverengenden Zusatzstoffes zurückzuführen. Die vorher verengten Gefäße werden wieder weiter, was zu Blutungen führen kann. Diese sind im Normalzustand aber nur schwach und stoppen nach einiger Zeit. Sofern eine Blutung erst nach mehr als 12 Stunden wieder beginnt, kann dies auf einer Wundheilungsstörung beruhen. In diesen Fällen ist es dem Körper nicht gelungen einen festen Blutpfropfen in der Wunde zu bilden oder dieser ist später wieder zerfallen. Ursachen dafür können sowohl eine Immunschwäche des Körpers (z.B. aufgrund einer Erkältung, Grippe) sein als auch ein Fehlverhalten des Patienten. Körperliche Anstrengungen, Sonnenexposition, Saunabesuche und auch das massive Ausspülen der Wunde können zum Verlust des Blutpfropfens und damit zu einer Nachblutung kommen. Auch blutverdünnende Medikamente wie Aspirin, Marcumar etc. verursachen in vielen Fällen Nachblutungen. Auf Aspirin als Schmerzmittel sollte nach chirurgischen Eingriffen grundsätzlich verzichtet werden. Die ständige Einnahme von Marcumar oder ähnlichen Medikamenten zur Kreislaufregulierung darf allerdings nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt unterbrochen werden! Weitere Gründe für eine Nachblutung können Krankheiten sein, die die Blutgerinnung hemmen. 

Vermeiden Sie in allen diesen Fällen körperliche Anstrengungen jeder Art sowie die Einnahme koffeinhaltiger und alkoholischer Getränke. In vielen Fällen kann die Blutung durch Kompression der Wunde gestillt werden. Verwenden Sie dafür am besten ein Stofftuch mit einem Knoten, den Sie auf die Wunde legen und auf welchen Sie ca. 30 Minuten beißen. Sollte sich die Blutung, dadurch nicht stillen lassen, suchen Sie einen Zahnarzt auf. Zur Beruhigung: Blutungen nach zahnärztlichen Eingriffen sind in aller Regel geringfügig. Oft entsteht aufgrund der Vermischung des Blutes mit Speichel der Eindruck, es handele sich um einen großen Blutverlust, was meist nicht der Fall ist.

Schmerzen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen

Das Auftreten eines Wundschmerzes nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff (Zahnentfernung, Implantation, Wurzelspitzenresektion) ist fast unvermeidlich. In der Regel hilft die Vermeidung körperliche Anstrengung und die Kühlung der Wunde (keine Unterkühlung durch ständigen Kontakt mit Eis). Auch die Einnahme von Schmerztabletten verspricht Milderung. In jedem Fall vermieden werden sollten blutverdünnende Schmerztabletten wie Aspirin oä. Eher geeignet sind Ibuprofen und Paracetamol. Normal ist nach solchen Eingriffen eine Schwellung. Diese nimmt üblicherweise in der Nacht etwas zu. Insgesamt sollten Schwellung und Schmerzen mit der Zeit abnehmen. Dies kann unterschiedlich lange dauern, die Tendenz ist wichtig. Sofern nach einigen Tagen die Schmerzen oder die Schwellung zunehmen, muss eine erneute Kontrolle durch den Zahnarzt erfolgen. Die vom Zahnarzt eingeplanten Nachkontrollen sollten Sie in jedem Fall wahrnehmen, auch dann, wenn die Wunde keinerlei Schmerzen bereitet. Eine Wundheilungsstörung geht gerade im Anfangsstadion häufig ohne Schmerzen einher – nur der Zahnarzt kann sie deshalb erkennen. Nach chirurgischen Eingriffen sollte jede Form körperlicher Anstrengung vermieden werden. Alkoholische Getränke und nikotinhaltige Genussmittel sind zu vermeiden. Die Mundhygiene sollte grundsätzlich weiterhin erfolgen. In der Nähe der Wunde möglichst vorsichtog mit der Zahnbürste putzen. Benutzen Sie gegebenenfalls eine Mundspüllösung. Beachten Sie die Hinweise Ihres Zahnarztes.

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